Exkursion zum Braunkohle-Tagebau Garzweiler II
Am strahlend schönen Pfingstsamstag fand ein Event der besonderen Art
statt: die Besichtigung des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II bei Grevenbroich. Aus Essen, Mülheim, Oberhausen, Grevenbroich und sogar aus Münster kamen insgesamt 32 Betroffene mit Familienangehörigen und Freunden.
Um sich einen ersten Überblick über die Braunkohle, ihre Verwendung zur Energieerzeugung und den Tagebau in der Region am Niederrhein zu verschaffen, erhielten wir zunächst im Besucherzentrum einige Informationen. Schon auf der Landkarte zeigten sich die Dimensionen des Abbaugebietes und die damit verbundenen massiven Eingriffe in Land- und Ortschaften. Aber auch die Zahlen waren sehr imposant: die jährliche Fördermenge mit rd. 100 Mio. Tonnen, die Größe eines Baggers mit über 90 Metern Höhe und rd. 13,5 Tonnen Gewicht oder die Geschwindigkeit der Bandanlagen, die mit 27 km/h die Braunkohle vom Bagger bis zum Kohlebunker transportiert.
In einem geländegängigen Bus gelangten wir, an Transportbändern und Umladestationen vorbei, auf eine der unteren Sohlen im Abbaugebiet. Die riesigen Ausmaße des Tagebaugebietes und der dort arbeitenden Maschinen waren eindrucksvoll. Unser Bus wirkte neben den gewaltigen Gesteinsschichten und dem Schaufelradbagger winzig klein. Es war beeindruckend, plötzlich sehr nah an einem solchen, über 200 Meter langen Fahrzeug im Betrieb zu stehen und das Abtragen des Gesteins bzw. Sands aus nächster Nähe zu beobachten.
Natürlich musste der Schaufelradbagger auch als Hintergrund für zahlreiche Fotos herhalten.
Anschließend konnten wir von einem Aussichtspunkt auf das gesamte Abbaugebiet, mit dem Braunkohleabbau einerseits und der Verteilung des Abraums als Grundlage für die spätere Renaturierung andererseits, blicken. Jetzt war der eben noch so riesig wirkende Bagger nur noch einer unter vielen. Schwer vorstellbar, dass bis vor einigen Jahren dort noch ganze Dörfer gestanden haben.
Unsere Tagebau-Tour ging mit einer Fahrt durch noch künstlich wirkende, renaturierte Acker- und Forstgebiete und ein umgesiedeltes, sozusagen am Reißbrett entstandenes Dorf, zu Ende.
Auch Dank eines gut informierten Mitarbeiters des Besucherzentrums hatten wir einen interessanten und informativen Vormittag und konnten uns nun ein eigenes Bild davon machen, was Braunkohletagebau bedeutet.
Bei einem leckeren Mittagessen ließen wir die Eindrücke Revue passieren und schmiedeten neue Pläne.